Gribow kurz nach der "Wende" !

 
Vorgeschichte

3000 v. Chr.

Ackerbau und Viehhaltung setzten sich auch in unserer Region von Süden her durch. Zahlreiche "Hühnengräber" im Gebiet sind Zeugen dieser Zeit (Funde um Züssow, Gützkow).

Zeugnisse des Handwerks sind besonders Flintbeile und Messer. Ein Feuersteinbeil wurde in der Gemarkung Gribow gefunden (Inv.-Nr.: 1972/106)

1800 v. Chr.

Im Austausch gegen Vieh und Ackerprodukte kamen die ersten bronzenen Gegenstände aus dem Süden nach Vorpommern. In Gribow fand man ein bronzezeitliches Rahmengriffmesser (Inv.Nr.: 1986/206). Die Hügelgrabfunde bei Züssow stammen vermutlich aus der Zeit.

Bis 600 v. Chr.

Germanische Stämme siedelten sich in unserem Gebiet an. Die Großsteingräber wurden allmählich durch Urnenfriedhöfe abgelöst. Raseneisen- oder Sumpfeisenerz wurden verhüttet und lösten die Bronze ab. Funde von Tonscherben und eisernen Fibeln sind aus Züssow, Thurow, Nepzin und Gribow (Inv.-Nr.: 1987/108) bekannt.

Seit dem 6. Jh

wanderten während der Völkerwanderungzeit die germanischen Stämme weitgehend nach Süden und Westen ab. Aus dem Osten zogen schubweise slawische Völker in unser Gebiet. Zwischen Weichsel und Elbe siedelten sich die Wenden (slawischer Stamm) an. Zahlreiche Ortsnamen, die auf -in und -ow enden, bezeugen noch die slawische Herkunft. So auch der Ortsname Gribow (altslawisch = Pilz)

1254

wurde Ritter Tammo durch die Herzöge Barnim und Wartislaw ein Gütertausch mit dem Kloster Grobe (Pudagla) beurkundet, durch den er in den Besitz des Kirchdorfes Schlatkow gelangte. Tammo war somit in der Gegend ein begüteter Mann. Er soll der Stammvater derer von Horn gewesen sein, die (nach Gestering, 9) seit dem 13. Jh. ihren Stammsitz in Ranzin und Besitz u.a. auch in Gribow hatten.

1320

unterzeichnete "Arnoldus de Gribowe" in einer Urkunde in Zusammenhang mit einer Schuldsache der Gützkower Grafen als Rat und Vasall derselben. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Namens Gribow.

1337

fand Peter von Gribow als Knappe in 2 Urkunden namentlich Erwähnung.

1373

wurde Vickow von Gribow in einer Privilegienurkunde des Herzogs Barnim erwähnt

Gribow im Besitz der von Bützows und von Horns

1514

erhielt Claus von Horn für seine Dienste einen fürstlichen Lehnbrief über 4 1/2 Hufen in Gribow. (1 Landhuf = ca. 19ha. Der durchschnittliche Ritterbesitz in dieser Zeit betrug etwa 18-24 Landhufen) Durch die Menschenarmut in der Region entstanden die für Pommern typischen großen geschlossenen Rittergüter. Die Horns hatten ihren Stammsitz in Ranzin, erwarben aber umfangreichen Grundbesitz auch in Schlatkow, Züssow und Gribow.

1561

besaßen die Brüder Achim und Valentin Horn Anteile in Gribow.

1611

wohnte Achims Sohn Moritz auf dem Gut Gribow. Er übergab seinen Spöhnen Moritz und Henning 1614 Anteile. Beide blieben aber kinderlos ohne Erben.

1625

verkaufte Claus Buddezow(Bützow) seinem Bruder Hans das Lehngut Gribow "zu ewigem todten Kauf". In der Hufen.Matrikel für Vorpommern von 1631 sind die Bützows zu Balitz (später Gloedenhof), Gribow und Züssow mit 15 Land- und 10 reducierten Hufe" eingetragen. Gribow und Balitz waren aber nicht vollständig Bützowscher Besitz, auch die Horns (seit der 2. Hälfte des 15, Jahrhunderts in der Gegend angesiedelt) hatten noch Anteile. Gribow wurde als größeres, wenn auch nicht ertragreicheres von beiden Gütern, zum Stammsitz der von Bützows.

1655

war Hans Ernst Bützow Besitzer von Gribow und Balitz. Er hatte die Güter von seinen Vorfahren tief verschuldet übernommen und musste sie während der Entbehrungen in der Zeit des 30jährigen Krieges noch mehr belasten, sodass seine Söhne nur das Lehnrecht für die Güter behielten, diese aber nicht auslösen konnten. Die Folgen des 30jährigen Krieges waren für Pommern verheerend: Verwüstungen, Verödung von Bauernhöfen und der akute Leutemangel durch vor dem Kriegsgeschehen geflohene Bauern belasteten die Wirtschaft hoch.

1689

Gribow und Balitz wurden Felix Heinrich von Gloeden überlassen, der die Gläubiger auszahlte.

1698

wurde er von der Königlich Schwedischen Regierung mit den Gütern belehnt.

Ende 17. Jh.

waren auch die Köllers(Köhlers) und die Wolffradts Pfandinhaber einiger Höfe auf beiden Güter

Die historische Entwicklung des

Rittergutes Gribow

Mit freundlicher Genehmigung des " Arbeits- und Strukturförderverein

Vorpommern e.V.